Historie vom Abwasserzweckverband „Eisleben-Süßer See“
In der Lutherstadt Eisleben wurde im Mai 1991 der Abwasserzweckverband mit dem Ziel gegründet, das gesamte Gebiet der Mansfelder Seenplatte abwassertechnisch zu entsorgen. Gründungsmitglieder waren zu dieser Zeit die Gemeinden Ahlsdorf, Annarode, Benndorf, Bischofrode, Helbra, Hergisdorf, Schmalzerode, Wimmelburg, Wolferode und Volkstedt, sowie natürlich die Lutherstadt Eisleben. Eine Umsetzung dieser Zielstellung, zusammen mit den Gemeinden rund um den Süßen See, ließ sich allerdings bis dato nicht verwirklichen, da die Seegemeinden bereits ein eigenes Konzept verfolgten.
Es entstand der Abwasserverband ,,Einzugsgebiet Eisleben“ mit den Mitgliedsgemeinden Ahlsdorf, Annarode, Benndorf, Bischofrode, Hedersleben (nur Ortsteil Oberrißdorf), Helbra, Hergisdorf, Wimmelburg, Wolferode, Volkstedt und der Lutherstadt Eisleben.
Die Gemeinden Annarode und Hedersleben gehören nicht mehr zum Verband.
Firmierung des Verbandes unter dem Namen Abwasserzweckverband „Einzugsgebiet Eisleben“, nach dem Gesetz über die kommunale Gemeinschaftsarbeit (GKG LSA).
Bau der Kläranlage Rollsdorf
Die technische und kaufmännische Betriebsführung obliegt in dieser Zeit der MIDEWA GmbH und ab Mitte 1997 übernahm die Stadtwerke Lutherstadt Eisleben GmbH. Gleichzeitig erfolgte die Übernahme der Ortsnetze und weiterem Anlagevermögen der MIDEWA.
Gründungsfehler machten eine bestätigte Nachgründung des Abwasserzweckverbandes „Einzugsgebiet Eisleben“ erforderlich. Die erste wirksame Abgabensatzung trat im Oktober 1999 in Kraft.
Im Oktober 2003 ist die Gemeinde Rothenschirmbach in den Verband aufgenommen worden. Durch Eingemeindungen wurde diese, aber auch die Gemeinde Volkstedt 2004 und Wolferode 2005 ein Teil der Lutherstadt Eisleben. Somit waren alle 3 kein eigenständiges Verbandsmitglied mehr. Anfang Juni 2005 zählte das 115 Quadratkilometer umfassende Verbandsgebiet rund 37.500 Einwohner. Die Leitungslänge des Kanalnetzes betrug – ohne Überleitung nach Rollsdorf (15,5 km) – ca. 140 Kilometer. Der Abwasserzweckverband „Einzugsgebiet Eisleben“ behandelt ca. 1,2 Mio. Kubikmeter aus der zentralen Abwasserbeseitigung, sowie ca. 7.300 Kubikmeter aus der dezentralen Abwasserbeseitigung.
Die Kläranlage in Eisleben wurde 2005 stillgelegt. An ihrem Standorte befinden sich heute das Verwaltungsgebäude der Verbandsgeschäftsstelle, sowie die in 2004/2005 neu errichtete Einlaufgruppe für die Abwässer aus den Verbandsgemeinden.
Anfang April 2005 hat der Abwasserzweckverband „Einzugsgebiet Eisleben“ die Kläranlage Rollsdorf gekauft und leitet seit dem einen großen Teil des Abwassers aus der zentralen Entsorgung über eine 15,5 Kilometer lange Doppeldruckleitung dort ein. Zeitgleich wurden die beiden Abwasserverbände in Eisleben und am Seegebiet zusammengeschlossen. Auch die dezentrale Entsorgung erfolgt in der Kläranlage Rollsdorf. Weiterhin wurde das Abwasser aus dem Verbandsgebiet des damaligen Abwasserzweckverbandes ,,Süßer See“ mit ca. 300.000 Kubikmetern pro Jahr in der Kläranlage Rollsdorf entsorgt.
Bis zu diesem Zeitpunkt war der Verband an drei Standorten in Eisleben, Helbra und Rollsdorf vertreten. Die Kläranlage Helbra entsprach aber nicht mehr dem Stand der Abwassertechnik und wurde deshalb stillgelegt. Zeitgleich entstand in den Jahren eine Überleitung zum Standort Lutherstadt Eisleben.
Der Um- und Ausbau der Kläranlage in Rollsdorf wurde fertiggestellt. Eine neue Anlage zur Verwertung von Klärschlamm wurde in Betrieb genommen. Sie besteht unter anderem aus einem Faulturm und einem Blockheizkraftwerk. In dieser Anlage wird aus Klärschlamm vor allem Wärme und Strom gewonnen, der zum Betreiben des Klärwerks genutzt wird. Das Klärwerk ist jetzt für 65.000 Einwohner ausgelegt.
Der Bau der neuen Kläranlage in Osterhausen und die Erneuerung der Ortskanalisationen in Osterhausen, Kleinosterhausen und Sittichenbach, sowie einer überörtlichen Druckleitung sind beendet.
Es erfolgte eine Investition in die Erneuerung an einen modernen Stand der Technik im Klärwerk Rollsdorf, mit dem großen Ziel, Energie einzusparen. Um das zu erreichen, wurden die sogenannten Belüfterkerzen in allen drei Becken erneuert, um den Sauerstoffeintrag in den Becken zu optimieren. Außerdem wurden die Gebläse durch effizientere Turbo-Gebläse ersetzt, die nicht nur moderner sind, sondern ebenfalls weniger Energie benötigen. Und zum Schluss wurde auch die Regeltechnik erneuert. Es sollen etwa 20 Prozent des Energiebedarfs der Kläranlage eingespart werden. Das entspricht rund 200.000 Kilowattstunden pro Jahr.