Was darf nicht in der Toilette entsorgt werden –
Was gehört nicht ins Abwasser
Es kommt öfters vor als man denkt. Viele Menschen handeln nach dem Prinzip „aus den Augen, aus dem Sinn“ – das ist sicher einfach für jeden Einzelnen, gehört aber schon längst nicht mehr zu einer Umweltbewussten Verantwortung. Den meisten ist überhaupt nicht bewusst, welchen Schaden sie bei dieser Art der Entsorgung anrichten können.
Dazu zählt nicht nur das ein Abwasserklärwerk überhaupt nicht mit bestimmten Stoffen klar kommt, sondern eigentlich auch schon Rohrleitungssysteme dadurch extrem auf die Probe gestellt werden. Viele Verunreinigungen bzw. Verstopfungen entstehen so schon auf dem eigenen Grundstück oder im Wohngebäude. Spätestens wenn solche Leitungen verstopft sind und sich unkontrolliert irgendwo im Haus entleeren, wird es nicht nur schnell peinlich, sondern auch zu einer wahren Tortour für die Bewohner. Nicht selten müssen nicht nur Rohre erneuert, sondern auch Wände aufgestemmt werden. Hinzu kommen noch Trocknungsphasen für Feuchtigkeit und lange Wartezeiten bei Ersatzteilen oder überhaupt auf einen Handwerker. Außerdem kann es sein, das Versicherungen den Schaden überhaupt nicht decken, wenn Vorsätzlichkeit nachgewiesen werden kann. Und spätestens, wenn die nächste Notdurft ruft und nicht abgeholfen werden kann, wird es sehr unschön.
Aber dem öffentlichen Abwasserkanalnetz und dem eben auch dem Klärwerk setzen verschiedene Stoffe zu. Hier werden dann Sanierungen, Reinigungen, Wartungen oder sogar Neuanschaffung (bspw. Pumpen) unnötig vorzeitig benötigt oder es kommt vorher schon zu Havarien, durch falsch eingeleitete Stoffe und Gegenstände. Alles führt zu unnötigen Kosten, die zum Schluss wieder auf jeden Einzelnen umgelegt werden. Das steigert sinnloser Weise die Gebühren und Beiträge. Also denken Sie bitte mindestens 2x mal nach, wenn Sie das nächste Mal etwas durch die Toilette oder Waschbecken entsorgen, ob das sein muss und was passieren könnte. Das Abwasserkanalnetz ist kein Mülleimer!
Nutzen und informieren Sie sich einfach über die gängigsten Mülltrennsysteme Ihres Versorgungsunternehmens. Was nicht in die Mülltonne gehört, wird auf Recyclinghöfen oder in Schadstoffmobilen angenommen.
Wir haben uns die Mühe gemacht und im Abwasserklärwerk einmal die Dinge angesehen, die zu Problemen geführt haben.
Hier ist ein kleiner Auszug was nicht ins Abwasser gehört:
Feste Abfälle
- Zigarettenkippen
- Feuchttücher
- Babywindeln
- Slipeinlagen
- Wattestäbchen
- Plastikstreifen
- Katzenstreu
- Putzlappen
- Kondome
- Tampons
- Kosmetiktücher
- Haare
- Küchenrolle
- Taschentücher
- Kleidung (Unterwäsche, Socken usw.)
- Schrauben, Nägel usw.
- Besteck
- Äste
- Kunststoffe, (Einwegrasierer, Shampoo Flaschen usw.)
- Schlachtabfälle
- Tierkörper
- Kehrricht / Schutt
- usw.
Tipp: Überlegen Sie bitte vor der Entsorgung in der Toilette mind. 2x – Gerade Küchen- und Zellstofftaschentücher überstehen Waschgänge in der Maschine und haben nicht die gleiche Zusammensetzung wie Toilettenpapier, welches sich viel schneller zersetzt. Verpackungen gehören in die gelbe Tonne oder Sack. Papier wird auch regelmäßig entsorgt und evtl. lohnt sich sogar eine Biotonne für Sie.
Link-Tipp: Ein Leitfaden.
Speiseöle und Speisefette
- Speiseöle
- Mineralöle
- Fette
- Essensreste
Tipp: Entsorgen Sie Ihre Essensreste, Fette und Öle über den Restmüll oder wer hat, über die Biotonne. Für gebrauchtes Fett oder Speiseöl nutzen Sie ein Gefäß, das Sie dann in die Restmülltonne werfen. Im gewerblichen Bereich müssen evtl. zusätzlich Abscheideanlagen für Fette und Öle betrieben werden.
Medikamente / Chemische Verbindungen
- Tabletten / Pillen
- Salben & Cremes
- flüssige Medikamente
- Treibstoffe & mineralische Öle
- Farben & Lacke
- Verdünnung
- Klebstoffe
- Verbandsmaterial
- Klebebänder
- Säuren und Laugen
- Pflanzenschutz- Unkrautvernichtungs-, Schädlingsbekämpfungs- und Insektenschutzmittel
- Holzschutz-, Rostschutz- und Frostschutzmittel
- Kühl- und Schmierstoffe
- ölhaltige Abfälle (z. B. Lappen, Ölfilter)
Link-Tipp: Die korrekte Entsorgung…….
Die Liste könnte unendlich fortgesetzt werden. Bei den meisten Dingen setzt man es voraus, das so etwas nichts im Abwasser zu suchen hat, aber vergessen wir nicht, das nicht immer alles in privaten Haushalten seinen Verursacher findet. Vieles gelangt auch durch Gullideckel und andere Zuläufe in das Abwassernetz. Auch daran sollte man denken, wenn man z.B. die nächste Zigarettenkippe achtlos auf den Boden wirft.
Wir danken Ihnen dafür!
Zum Schluss der Seite noch ein Informationsvideo vom Umwelt Bundesamt (Quelle)
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